Frida Isberg – Die Markierung

Stell‘ dir eine Gesellschaft vor, in der dein Charakter tatsächlich entscheidet, welchen Platz du im Leben einnimmst. Eine, in der Empathie belohnt wird und Ellbogen-Mentalität abgelehnt. Also quasi das Gegenteil von der, in der wir aktuell leben. Einer, in der Männer aufgrund ihrer (bisherigen) Sozialisierung einen Nachteil haben und die sogenannten „soft skills“ endlich den Stellenwert einnehmen, der ihnen gebührt. Klingt gut? Das mag man…

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James Tiptree Jr. – Quintana Roo

Wenn ich für mich neue Länder oder Landstriche bereise, lese ich gerne vorbereitend – oder auch währenddessen – Literatur, die aus der jeweiligen Region kommt oder dort spielt. Diesem Umstand ist es zu verdanken, dass ich auf das dünne Bändchen „Quintana Roo“ des mir unbekannten James Tiptree Jr. gestoßen bin. Ein schmales Bändchen mit drei Erzählungen. Eigentlich lese ich nicht gerne Kurzgeschichten, aber im Urlaub…

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Monique Roffey – Die Meerjungfrau von Black Conch

Dieses Buch ist wie eine schimmernde Perle, die ihr ganz unverhofft in einer dieser Muscheln entdeckt. Ein kleiner (literarischer) Schatz, der unerwartet daher kommt… Für jedes Buch gibt es den richtigen Moment, und die Spätsommertage am See, während ich es gelesen habe, waren meiner. Ich war sofort versetzt in die Karibik, in den Port of Spain, ins Jahr 1976. Dazu haben weniger ausschweifende Landschaftsbeschreibungen beigetragen…

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Édouard Louis – Anleitung ein anderer zu werden

Ach, Édouard – ein Symapthieträger bist du nicht gerade. Ich verstehe, warum dein neuester Roman „Anleitung ein anderer zu werden“ so gemocht wird, denn du kannst es zweifelsohne – schreiben. Der Ton ist zunächst mitreißend, die Geschichte – die autofiktionale Annäherung an dein Leben – atemlos. Vielleicht fehlen mir auch eine vorherigen Werke, um dieses Buch einzuordnen, aber ich sags, wie’s ist: ich find’s overhyped….

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Friedrich von Borries – Fest der Folgenlosigkeit

Ich habe Kunst schon immer geliebt. Ganz klassisch, Farbe auf Leinwand: Schönheit. Mit konzeptioneller Kunst kam ich erst später in Berührung. Sie hatte es deutlich schwerer bei mir. Das schnell Erfassbare fehlte, ebenso die Ästhetik. Konzeptkunst setzt Wissen voraus, fordert Auseinandersetzung, wirkt dafür aber oft nachhaltiger – im Sinne von Nachhall. Der Roman „Fest der Folgenlosigkeit“ tut das auch. Ganz spontan griff ich zu dem…

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Margaret Atwood – Hexensaat

Atwood gehört für mich zu den Autorinnen, an denen man nicht vorbeikommt. Ihr Werk ist bewundernswert, inbesondere deswegen, weil sie sich weder auf ein Genre noch auf einen Stil festlegt. Daher gibt es zwar nicht DEN typischen Atwood-Roman und es gefällt vielleicht auch nicht jedes Werk gleich gut, aber dennoch eine Autorin, die man unbedingt immer wieder (an)lesen sollte. Meine Liebe zu den fantastischen, oft…

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Juli Zeh – Leere Herzen

Juli Zehs Roman „Leere Herzen“ ist ein Polit-Thriller – und wer jetzt schon aufhört zu lesen, verpasst etwas. Politik ist ganz klar zwar ein zentrales Element des Romans. Jedoch wird das Bild der herrschenden Umstände so beiläufig gemalt, dass es lediglich die Kulisse der Handlung zeichnet. Statt konkreten Ereignissen geht er vielmehr auf die Stimmung im Land, auf die Stimmung der Bürger*innen ein. Braunschweig, im…

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Juli Zeh – Unter Leuten

  Eine Zeit lang hatte ich die Lust am Lesen von richtig dicken Büchern, von richtig anspruchsvollen Romanen, irgendwie verloren. Ich vermute, das hängt stark damit zusammen, dass man mehr und mehr nur noch Informationshäppchen in mundgerechten Portionen gewohnt ist – werden sie einem doch täglich aus jeglichem Medium um die Ohren – oder Augen – gehauen. Sachbücher, Dystopien, hin und wieder ein Thriller standen…

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Isabell Prophet – Die Entdeckung des Glücks

„Dein Leben fängt nicht erst nach der Arbeit an“ – mit diesem Sticker hat das Buch mich gekriegt. Der Titel klingt nämlich auf den ersten Blick eher nach Esoterik und Sinn-Suche, und gerade mit Esoterik kann ich so gar nichts anfangen. Sinn-Suche jedoch ist definitv ein Thema, dass mich seit längerem beschäftigt. Glücklich sein kann man lernen. Das propagieren diverse Lebensweisheits-Sprüchlein seit Jahren. Die Autorin…

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Suzanne Collins – Panem X: Das Lied von Vogel und Schlange

Wisst ihr noch, damals, mit 16 oder 17 Jahren, als wir uns die Nächte um die Ohren geschlagen haben, um atemlos die drei Bände der „Tribute von Panem“ zu verschlingen? Die sozialkritische Buchreihe rund um die 13 Distrikte mit dem zentralen Mittelpunkt der technologisierten Version von „Brot und Spielen“ hat meine Liebe zu Dystopien damals geweckt. Frisch erschienen ist das Prequel der Reihe: „Panem X…

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